Kooperation zwischen der Schiller-Apotheke und der Gemeinschaftsgrundschule Meckenheim-Merl im Kampf gegen das Corona-Virus. Selbstgenähte Masken werden in der Merler Apotheke bereits seit Wochen verkauft. Der Erlös wird der Gemeinschaftsgrundschule gespendet.
Die Corona-Krise hält die Welt in Atem. Seit dem 27. April gilt in Nordrhein-Westfalen die Maskenpflicht. Inzwischen ist zu beobachten, dass nicht nur in Bussen und Bahnen oder öffentlichen Einrichtungen Masken getragen werden, sondern dass der sogenannte Mund-Nasen-Schutz sich bereits im Straßenbild etabliert hat.
Bereits sehr früh, als es noch keine Maskenpflicht gab, hat Herr Sebastian Groß, Inhaber der Schiller-Apotheke in Merl, erkannt, dass es hier einen großen Bedarf gibt. „Wir hatten schon sehr früh eine große Nachfrage nach Papiermasken und Filtermasken. Das Angebot in Deutschland war dafür aber einfach nicht gegeben. Da ich mit meiner Frau früher schon öfter genäht habe, haben wir gesagt, dass wir jetzt einfach selber Masken nähen. Sehr schnell kam dann auch der Gedanke, dass wir mit dem Verkauf die Gemeinschaftsgrundschule hier in Merl unterstützen möchten.
Masken in Heimarbeit hergestellt
So wurden jeden Abend in Heimarbeit 18 bis 20 Masken hergestellt. „Die hergestellten Masken waren am nächsten Tag immer schnell vergriffen“, erklärt Herr Groß. Bis zum heutigen Zeitpunkt konnten bei einem Verkaufspreis von acht Euro 1500 Euro eingenommen werden. Bei jeder verkauften Maske spendet der Apotheker noch einmal zwei Euro oben drauf, so dass pro Maske zehn Euro zusammenkommen.
Im Gespräch mit Herrn Groß wird deutlich, dass die Idee, durch den Kauf einer Maske eine Schule vor Ort zu unterstützen, eine perfekte Verbindung darstellt, die von den Bürgern in Meckenheim sehr gut angenommen worden ist. Viele Kunden wollten diese Aktion auch zusätzlich zum Kauf einer Maske unterstützen.
„Wir hatten auch Kunden, die ihren eigenen Stoff mitgebracht haben, damit wir daraus ihre Maske nähen. Wir hatten dann angeboten, die Maske auch umsonst – als Gegenleistung für den Stoff – herauszugeben, aber die wollten dann unbedingt trotzdem bezahlen. Weil die Kunden auch einfach gut finden, dass wir die Schule unterstützen“, erklärt Herr Groß.
Diese gemeinnützige Aktion, die frei von Gewinnmaximierung ist, steht somit für ein dörfliches Sozialprojekt, das die Werte widerspiegelt, die in dieser Krise von allergrößter Bedeutung sind: Zusammenhalt und gegenseitige Fürsorge.
Inzwischen haben sich der Maskenproduktion eine Vielzahl von großen sowie keinen Unternehmen angenommen. „Wir haben bei unseren Absatzzahlen jetzt auch gespürt, dass der Wettbewerb inzwischen gestiegen ist. Unser Absatz geht zwar inzwischen etwas zurück, was aber auch nicht schlecht ist, da das bedeutet, dass der Bedarf besser abgedeckt zu sein scheint.“
Herr Groß möchte weiter Geld sammeln und wird dann in naher Zukunft die Einnahmen an die Gemeinschaftsgrundschule Meckenheim-Merl übergeben. „Prinzipiell möchte ich der Schule überlassen, wie die Gelder verwendet werden. Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, fände ich es sehr schön, wenn dadurch ein Gemeinschaftsprojekt an der Schule finanziert werden könnte. Dieses Miteinander ist das, was den Kindern aktuell am meisten fehlt.“
Barbara Bienentreu, Schulleiterin der GGS-Merl, ist für diese Aktion sehr dankbar: „ Das Tragen von Masken halten wir für eine sehr wichtige Schutzmaßnahme gegen das Virus. Dass unsere Kinder von dieser Aktion auch finanziell profitieren, freut uns natürlich besonders. Die Kinder mussten in den letzten und kommenden Wochen auf viele geplante schöne Aktivitäten verzichten, die wir auch mit Hilfe der großzügigen Geldspende nachholen wollen, damit sich schnell wieder Freude und Gemeinschaftsgefühl bei allen einstellt. Ein herzliches Dankeschön an die Familie Groß!“
Diese Aktion zeigt, dass man aus einer Krise auch gestärkt hervorgehen kann. In Merl hält man zusammen.